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Vorsicht bei offenen Kerzenflammen! Besonders gefährlich wird es, wenn der Christbaum in Brand gerät – bis zum Vollbrand dauert es oft nur wenige Sekunden.


„Alle Jahre wieder…“ steht neben dem Christkind auch die Feuerwehr vor der Tür. Oft werden Kerzenflammen aller Art dutzende Male zu „Brandstiftern“ und verwandeln das Weihnachtsfest in ein verheerendes Weihnachtsfeuer. Insbesondere ein Christbaumbrand gilt als „Worst-Case-Szenario“, bei dem der Baum in wenigen Sekunden und nur kurz darauf die Wohnung in Vollbrand stehen kann. Damit es erst gar nicht so weit kommt, raten wir zu Vorsicht im Umgang mit offenen Kerzenflammen und deren teilweisen Ersatz durch sichere Alternativen wie z.B. LED-Kerzen und -Lichterketten.

Es besteht eine überdurchschnittlich hohe Brandgefahr, die rund um Weihnachten in den heimischen Haushalten herrscht. Nach der Adventszeit befinden sich die Adventkränze zu Weihnachten bereits mehrere Wochen in der geheizten Wohnung und sind entsprechend ausgetrocknet. Und auch die Christbaumkerzen, die am Heiligen Abend oder an den Tagen danach entzündet werden, verlieren nichts an Gefährlichkeit. Im Burgenland werden jährlich rund 20 Brände durch Kerzen jedweder Art und Form (Teelichter, Gedenklichter, Friedenslicht, Adventkranz- und Christbaumkerzen) ausgelöst. Rund 60 Prozent der Brandgeschehen entstehen in den Monaten November, Dezember und Jänner. Lässt man den November unberücksichtigt, entsteht immer noch die Hälfte aller durch Kerzen ausgelösten Brände in den Wochen rund um Weihnachten.

Mangelnde Abstände zu allem Brennbaren

In den meisten Fällen liegen die Gründe dafür im unbeaufsichtigten Brennen lassen von Kerzen oder um zu geringe Sicherheitsabstände der Kerzenflammen zu brennbaren Materialien. Letztlich sind es fast immer mangelnde Vorsicht und Leichtsinn, die zu Adventkranz-, Christbaum- oder andere durch Kerzenflammen ausgelöste Brände führen. Soweit die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht lautet, dass sich sehr viele dieser Brände mit sehr einfachen Maßnahmen vermeiden lassen. Aber warum entstehen nun so viele Brände rund um Weihnachten? Und warum sind diese so gefährlich?

Adventkränze als unterschätzte Brandgefahr

Besonders häufig passiert es, dass Adventkränze in Brand geraten: Die Kerzen sind zu Weihnachten häufig bereits weit niedergebrannt und das über mehrere Wochen bei Zimmertemperatur ausgetrocknete Tannenreisig oder die brennbaren Dekomaterialien beginnen bei zu geringem Abstand zur Kerzenflamme in Sekundenschnelle zu brennen. Sofern ein Entstehungsbrand frühzeitig erkannt wird und sich auf den Adventkranz beschränkt, kann er relativ einfach bekämpft werden. Oftmals genügt es schon, mit einer Löschdecke oder mit einer Jacke die Flammen zu ersticken. Auch ein Krug Wasser leistet gute Dienste, um den Adventkranzbrand im Erststadium zu löschen.“

Christbaumbrände: Nur 10 Sekunden bis zum Vollbrand

Besonders gefährlich wird es, wenn der Christbaum in Brand gerät. Einerseits sorgt das trockene Reisig für eine rasend schnelle Brandausbreitung, andererseits verfügt ein Christbaum über genügend Brandlast, um das Geschehen rasch außer Kontrolle geraten zu lassen. Hat die Flamme einer Christbaumkerze erst einmal auf den Baum übergegriffen, bleiben nur mehr wenige Augenblicke Zeit für einen Löschversuch. In nur zehn Sekunden kann sich der Baum in Vollbrand befinden, nur wenige Augenblicke später steht dann das ganze Zimmer in Flammen!

Feuerlöscher oder Wasserkübel bereithalten!

Häufig werden die Kerzen oder auch die Spritzkerzen zu nahe an den Zweigen oder am Dekorationsmaterial befestigt. Die Kerzenflamme greift dann auf den Baum über und breitet sich in Windeseile aus. In dieser Situation bleibt dann keine Zeit mehr, um einen Kübel zu suchen, Wasser zu holen und damit einen eigenen Löschversuch zu starten. Ein Feuerlöscher oder ein Wasserkübel sollte daher immer bereitstehen, um bei Brandentstehung sofort reagieren zu können.

Durch die rasante Brandausbreitung gilt bei einem Christbaumbrand immer der Grundsatz ALARMIEREN – RETTEN – LÖSCHEN.

Wenn der Christbaum erst einmal in Vollbrand steht, machen eigene Löschversuche kaum mehr Sinn. Dann ist es wichtig, den Raum zu verlassen, wenn möglich die Türe zu schließen, die Feuerwehr zu rufen, die eigene Familie in Sicherheit zu bringen und die Nachbarn zu warnen!“


Besondere Brandgefahr zu Neujahr und Dreikönig

Besonders groß ist die Gefahr eines Christbaumbrandes auch um den Neujahrstag und um Dreikönig: In vielen Familien ist es Tradition, kurz vor dem Abschmücken des Christbaumes die Kerzen noch einmal anzuzünden. Die Brandverhütungsstelle im Burgenländischen Landesfeuerwehrverband warnt jedoch eindringlich vor dieser Praxis. Die Christbäume stünden dann bereits längere Zeit in geheizten Räumen, das Reisig sei dadurch völlig ausgetrocknet und gerate dadurch besonders leicht in Brand. Der Christbaum solle daher abgeräumt werden, ohne davor die Kerzen noch ein letztes Mal anzuzünden.

Lichterketten: Die sichere Alternative

Trotz der Gefährlichkeit eines Christbaumbrandes muss nicht gänzlich auf den illuminierten Christbaum verzichtet werden. Beispielsweise sei es ein guter Kompromiss, den Baum mit Kerzen und (z.B. LED-) Lichterkette zu schmücken, am Heiligen Abend die Kerzen und später nur noch die elektrische Lichterkette zu entzünden.

Sicherheitstipps für die Vorbereitung


· Bewahren Sie Christbäume bis zum Fest möglichst im Freien auf und stellen Sie das Schnittende in Wasser oder Schnee.

· Verwenden Sie beim Aufstellen des Christbaums keine leicht brennbaren Unterlagen (z.B. Papier, Leintuch o.ä.).

· Stellen Sie den Christbaum immer standsicher auf, verwenden Sie nötigenfalls eine Abspannung.

· Halten Sie immer einen Kübel Wasser oder noch besser einen tragbaren Feuerlöscher bereit!

Sicherheitstipps vor bzw. beim Anzünden der Christbaumkerzen


· Achten Sie auf möglichst große Abstände zwischen Kerzen und allen brennbaren Deko-Materialien (Christbaumzweige, Christbaumschmuck usw.)

· Spritzkerzen müssen unbedingt frei hängen (ohne Berührung von Ästen bzw. Zweigen und Christbaumschmuck).

· Achten Sie auf ausreichende Abstände der Christbaumzweige zu brennbaren Einrichtungsgegenständen (z.B. Vorhänge und dgl.).

· Lassen Sie Kinder oder auch Haustiere nie mit brennenden Kerzen alleine!

· Besondere Vorsicht gilt für trockene Christbäume (z.B. zu Silvester oder am Dreikönigstag)

Autor: Ernst Martin Günter

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